Funktionen von Frames
Die Funktionen von Frames können unterschiedlich zusammengefasst werden: Michael Schenk spricht etwa von der Exklusion und Inklusion von Interpretationen zu einem Thema. Matthias Potthoff meint stattdessen, dass Frames thematische Aspekte einschränken (Selektion), hervorheben (Salienz) und zusammenhängend darstellen (Kohärenz). Doris Graber unterscheidet vier Funktionen: Schemas bzw. Frames helfen dabei, Informationen wahrzunehmen, zu strukturieren, zu ergänzen und auf Handlungsmöglichkeiten zu verweisen. Außerdem betont Shanto Iyengar, dass Frames in der Berichterstattung stets Verantwortungen zuschreiben. In seiner Habilitation zum Thema Alltagsrationalität erklärt Hans-Bernd Brosius außerdem, dass Frames auch als Heuristiken fungieren: „Heuristiken sind Entscheidungshilfen oder Faustregeln, die das Abwägen und Bewerten der vorliegenden Information verkürzen.“ Gerade in spontanen alltäglichen Entscheidungssituationen greifen Menschen also auf Frames bzw. Schemata zurück, um Objekte, Personen oder Ereignisse zu beurteilen. Dies erklärt mitunter die Bildung von Vorurteilen, die nicht logisch-rational, sondern schemaorientiert stattfindet.